Ein Besuch beim Hausarzt kann viel mehr sein als nur eine schnelle Lösung für akute Beschwerden. Der Hausarzt ist oft die erste Anlaufstelle für Gesundheitsthemen, Koordinator für Facharzttermine und eine wichtige Vertrauensperson. Damit der Termin für Sie möglichst reibungslos und hilfreich verläuft, gibt es einige Dinge, die Sie vorab wissen sollten.

1. Versichertenkarte nicht vergessen

Klingt banal – ist aber entscheidend. Ohne die elektronische Gesundheitskarte (eGK) können viele Arztpraxen keine Leistungen abrechnen. Wenn Sie neu in der Praxis sind, nehmen Sie außerdem ein Ausweisdokument mit.


2. Vorab überlegen: Was sind Ihre Beschwerden oder Fragen?

Notieren Sie sich vor dem Termin:

  • Welche Symptome haben Sie genau?

  • Seit wann bestehen sie?

  • Gibt es Auslöser oder Muster?

  • Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig?

Je besser Sie vorbereitet sind, desto gezielter kann Ihr Arzt helfen – und das spart oft Zeit.


3. Vorbefunde und Impfpass mitbringen

Wenn Sie zum ersten Mal in eine neue Praxis kommen oder seit Jahren nicht mehr beim Hausarzt waren, bringen Sie bitte mit:

  • Impfpass

  • Allergiepass (falls vorhanden)

  • Medikamentenliste

  • Wichtige Krankenhaus- oder Facharztbefunde

  • ggf. Entlassungsberichte

So kann sich der Hausarzt ein umfassendes Bild machen.


4. Fragen aufschreiben – ja, wirklich

In der Hektik eines Arztbesuchs vergisst man leicht, was man eigentlich fragen wollte. Schreiben Sie sich Ihre wichtigsten Fragen auf, z. B.:

  • Muss ich dieses Medikament wirklich dauerhaft nehmen?

  • Welche Alternativen gibt es?

  • Was kann ich vorbeugend tun?

Das zeigt auch Ihrem Arzt, dass Sie aktiv mitdenken – was die Zusammenarbeit verbessert.


5. Sagen Sie offen, was Sie bewegt

Ein guter Hausarzt hört zu – aber er kann nur helfen, wenn Sie ehrlich sind. Themen wie Schlafprobleme, Sorgen um psychische Gesundheit, sexuelle Beschwerden oder familiäre Belastungen gehören ebenfalls in die hausärztliche Betreuung. Nichts ist „peinlich“.


6. Hausärzt:innen sind Koordinatoren

Wenn Sie z. B. bei mehreren Fachärzten in Behandlung sind, ist es sinnvoll, Ihren Hausarzt als zentrale Stelle einzubeziehen. Er oder sie kann:

  • Medikamente auf Wechselwirkungen prüfen

  • Doppeluntersuchungen vermeiden

  • Ihre Krankengeschichte im Überblick behalten


7. Bringen Sie ggf. eine Begleitperson mit

Gerade bei älteren Patienten, Sprachbarrieren oder vielen Informationen kann es hilfreich sein, eine vertraute Person zum Termin mitzunehmen. Zwei Ohren hören mehr – und auch die emotionale Unterstützung ist oft wichtig.


Fazit:

Ein Hausarztbesuch ist nicht nur für den Moment da, sondern kann der Startpunkt für eine langfristige Gesundheitsbegleitung sein. Mit guter Vorbereitung, Offenheit und etwas Struktur holen Sie das Beste aus Ihrem Besuch heraus – und legen die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.